5pt Befehl (Schutzinfanterie)

Grundlage GS 95 Ziff 197, S. 113

 

Allgemeine Hinweise

Die Bedrohungsauffassung und die Absicht der vorgesetzten Stelle sowie der eigene Auftrag bilden die Entschlussgrundlage.

1. Orientierung

Unter Pt 1 der Bf-Gebung (Orientierung) sind die gegnerische Möglichkeiten konkret am Objekt resp. im Gelände aufzuzeigen (wie kann der Gegner an das Kernzone gelangen und was kann dieser dann unternehmen, um den Betrieb zu unterbinden). Hierunter fällt auch die Bezeichnung der von der vorgesetzten Stelle definierten Schutzzonen. Das gegnerische Vorgehen ist Gegenstand der eigenen After Action Review (Einsatznachbearbeitung), um Vorgehensweisen des Gegners in eine Doktrin fassen zu können, um hernach das eigene Vorgehen/Dispo adaptieren zu können. Der eigene Auftrag ist wörtlich gem Bf-Ausgabe der vorgesetzten Stelle zu wiederholen. Unter "eigene Truppen" ist vor allem der Rahmen der eigenen Einheit -die Stao und Aufträge der anderen Züge- zu erwähnen. Angrenzende Truppen sind als Nachbarn zu bezeichnen, sofern diese mit dem eigenen Zug in Kontakt treten.

2. Absicht

Die Absicht sollte so formuliert sein, dass der ganze Einsatz wie ein Film vor dem geistigen Auge abläuft. Dabei ist zu beachten, dass die idée de manoeuvre vom Verbandsführer klar herausgeschält wird. Es muss klar werden, mit welchem Mittelansatz wo was gemacht wird. Schliesslich sollen die Härtungsmassnahmen ebenfalls in der Absicht miteingeschlossen werden.

3. Auftrag

Die eigentlich Auftragserteilung ("ich befehle") umfasst lediglich die Tätigkeit, welche für die 1. Phase in einem dynamischen Einsatzes, resp. in einem stationären Einsatz, diejenige Tätigkeit, welche für die ganze Dauer gilt: Sie definiert die zu erbringende Leistung. Achte darauf, dass Begriffe der Taktischen Führung richtig verwendet und von allen Beteiligten verstanden werden. Der nachstehende 3pt Bf hat sich im stationären Einsatz der Schutzinfaterie (Objektschutz) auf Stufe Gr / Trupp als brauchbar erwiesen:

Standort - Auftrag - Verhalten

Ein Beispiel einer Zutrittskontrolle Stufe Trupp hierzu:
"Sdt X und Sdt Y -Standort: im Raum Vordach - Auftrag: kontrolliert Zutrittskontrolle zur inneren Schutzzone - Verhalten: weist Unberechtigte weg!"

4. Besondere Anordnungen

Unter Pt 4 (besondere Anordnungen) fallen nicht nur alle organisatorischen Anweisungen, die für die Koordination von Bedeutung sind, sondern auch Einsatz- und Verhaltensregeln (rules of engagement) wie Weisungen über den Schusswaffengebrauch oder andere vorgegebene Einsatzweisungen, die für die eigene Sicherheit am Objekt oder im zivilen Umfeld von zentraler Bedeutung sind.

5. Standort

Unter Pt 5 ist nicht nur der eigene Standort zu bezeichnen, sondern alle für den Einsatz wichtigen Stellen.

 

Die Befehlsausgabe hat mit Vorteil an einem Geländemodell als Gesamtbefehlsausgabe an sämtlichen Ustel zu erfolgen, wobei mit Schwergewicht die Absicht und die Aufträge solange durchsprochen werden, bis jeder den Einsatz nachvollziehen kann.

 

Ein Musterbefehle für die Schutzinfanterie

 

 Kdt Füs Kp I/…                                                                                                                                                  KP; …

 

 

"STABILITY"

Einsatzbefehl

LK 1: 50 000; Bl ...

 

 

Orientierung

Bedrohungslage     tief    mittel    hoch

 

Nichtbeachtung von Personen und Anweisungen (passiver Widerstand)

Beschimpfung, Pöbelei, Agitation, Propaganda, physische Gewalt im Affekt

sexuelle Gewalttaten

Missachtung von Sperr- und Schutzzonen, gewaltsame Durchbrüche

Spionage

Bandenfehden (urbane Gewalt)

Diebstahl von Waf, Gt und Mun, bewaffnete Raubüberfälle

Demonstrationen, Krawalle, Besetzung und Beschädigung von Objekten

Information Warfare: Hacker Warfare, psychologische Beeinflussung, Economic Information Warfare

G

E

W

A

L

T

T

E

R

R

O

R

I

S

M

U

S

G

U

E

R

I

L

L

A

B

Ü

R

G

E

R

K

R

I

E

G

Erpressung, Drangsalieren, Bombendrohung, Entführungen, Geiselnahmen

Zerstörung von Objekten, Sabotage an Verkehrs- und Kommunikationsinfrastruktur (physische oder softwareinduzierte)

Attentate (Sprengstoff, Feuerwaffen)

Information Warfare: Cyber Warfare, Intelligence based Warfare, Command and Control Warfare

Überfälle / Hinterhalte auf die Truppe

Information Warfare: EKF

Offensive und defensive Operationen gleich grosser, landeseigener Parteien / Einsatz von schweren Waffen im Verbund

Gefährlichste Möglichkeit der Gegenseite

Die Gegenseite kann über DÜNNERN, BACH und / oder RUNSE versuchen, in den unterirdischen Verbindungskanal zwischen RUNSE und BACH zu infiltrieren und unterhalb der HALLE einen min 20kg Sprengsatzes zu zünden, um das Objekt ausser Funktion setzen.

Weitere Möglichkeiten der Gegenseite

Die Gegenseite kann im weiteren

In allen Fällen

In allen Fällen kann die Gegenseite

Mögliche Gefährdung der Truppe vom Objekt ausgehend

Entweichen von giftigen Gasen und Flüssigkeiten beim Liefern gewisser Poduktionshilfsmittel im Rm HANGAR.

Auftrag

 

Füs Kp I/…

  • Bewacht "Bison Therm".

Nachbartruppen

 

NW:

kontrolliert Füs Kp IV/… den Verkehr auf den Hauptstrassen in seinem Rm.

W:

sichert Füs Kp III/… die Uem Anlage "Hellchöpfli".

SE:

sichert Füs Kp II/… die Uem Anlage "Roggwil".

E:

hält sich Füs Kp V/… als Einsatzreserve bereit, primär zugunsten Füs Kp II und Füs Kp III eingesetzt zu werden und sekundär die Verkehrskontrollen zu verdichten.

Absicht

Ich will

Kernzone: Steuerungsraum im Kellergeschoss HALLE

Innere Schutzzone: HALLE

Äussere Schutzzone: bestehende Umzäunung

temporäre Schutzzone: BADI

Interessenraum: HÜGEL-BURG-DÜNNERN-GHETTO-BACH-BADI;

Aufträge

 

Einsatzelement

+ Kdo Gr

  • Bewacht "Bison Therm".
  • Führt die EZ.

Eingreifreserve

Hält sich im Rm "HANGAR" bereit:

  • mit einer Alarmgruppe jederzeit das Einsatzelement zu verstärken und Lagen in der inneren und äusseren Schutzzone wie auch im Interessenraum zu bereinigen;
  • den Zutritt und die Zufahrt zum TOWER im Rm BADI temporär zu kontrollieren.

Ruheelement

  • Sichert rw Kp Infrastruktur.

Besondere Anordnungen

Schutzzonen

Gemäss Beilagen 1 und 2

Nachrichtendienstliche Prioritäten

Vorgehen, Ort von Schutzhäuser, Waf- und Vsg Depots, sowie Sympathisanten von der Gegenseite

Einsatzregeln

Schusswaffengebrauch

Wenn anderer verfügbare Mittel nicht ausreichen, ist als letztes Mittel in folgenden Fällen in einer den Umständen angemessenen Weise von der Schusswaffe Gebrauch zu machen:

Nach dem Schusswaffengebrauch ist der Ereignisort zu sichern und den Verletzten unverzüglich erste Hilfe zu leisten.

Verhaltensregeln

Geheimhaltung

Äusserungen über Auftrag, Dispositive, Absichten, Organisation und persönliche Ansichten sind gegenüber Aussenstehende in allen Fällen zu unterlassen.

Waffentragart / nonverbales Verhalten

 

Abdecker

Gegenüber

Ansprecher

Patrouillenstellung

kooperativ (normal)

Freundlich, aber bestimmt:

Befragung

"Grüezi, mein Name ist Strübin, militärische Kontrolle. Kann ich Ihre (Zutrittsberechtigung) sehen?"

Hinweis

"Ihr Ausweis ist nicht gültig."

"Ohne gültigen Ausweis haben Sie keinen Zutritt."

"Folgende Gegenstände haben Sie abzugeben: …"

"Am Infoposten können Sie sich gültige Ausweise beschaffen."

"Die Umleitung ist signalisiert."

 

Abdecker

Gegenüber

Ansprecher

Kontaktstellung

physisch passiver Widerstand/ verbaler Widerstand

Befehlston, Distanz nehmend: Ratschlag

"Für Ihre und meine Sicherheit, befolgen Sie meine Anweisungen!"

Warnung

"Zum letztenmal, für Ihre und meine Sicherheit, befolgen Sie meine Anweisungen!"

"Halt, Militär!"

"Halt, oder ich schiesse!"

Warnschuss

Waf auf Gegenseite zielend; Ei der Waffe als Hieb- und Stichwaffe

physisch aktiver Widerstand (mit Hand und Fuss)

Handeln:

Nahkampf

Einsatz der Waf als Zwischenwaffe

Einsatz der Schusswaffe

physisch aktiver Widerstand (mit (improvisierter) Waf)

Einsatz der Schusswaffe

Kontrollposten

Weiche fliegenden Gegenständen aus und werfe diese nicht zurück.

Zutritts- resp- Zufahrtsberechtigung kontrollieren, Vorgesetzten informieren, im Einsatzjournal festhalten, ziv Verantwortungsträger informieren, Identität der Pers überprüfen, Kennzahl des Fz festhalten, sich dabei immer durch einen Truppartner sichern lassen, höflich bleiben, Unberechtigten den Zutritt verwehren. Im Einsatzjournal Verlassen vermerken.

Verkehrskontrollen

Ein Reserveelement ist bei VK ausserhalb von Schutzzonen bereitzustellen, um im Falle eines Ereignisses unverzüglich von einer unerwarteten Richtung einschreiten zu können.

Kontrollen sind auch bei Wartezeiten für Fz und Pers (Stau) sorgfältig durchzuführen.

Patrouillen ausserhalb von Schutzzonen

Ein Reserveelement hat getarnt einer Patrouille zu folgen, um im Falle eines Ereignisses unverzüglich von einer unerwarteten Richtung einschreiten zu können.

Umgang mit Medien

Medienvertreter haben grundsätzlich weder Zutrittsberechtigung zu Schutzzonen noch Anrecht auf klassifizierte Information.

Medienvertreter, die zu Schutzzonen zutrittsberechtigt sind, müssen ständig begleitet werden.

Medienvertreter, geführt in Gruppen, dürfen sich von denselben nicht entfernen.

Kdt können den Medienvertreter die Begleitung von Truppenteilen im Einsatz untersagen, wenn sie der Meinung sind, dass dies sonst den Erfolg des Einsatzes gefährden könnte.

Umgang mit ziv Sanitätspersonal

Auch ausserhalb von Schutzzonen ist alles zu unternehmen, um die Arbeit von ziv San Personal zu schützen, sofern Trp im Rm verfügbar sind.

Sanitätspersonal und ziv San Fz sind bei Zufahrts- und Zutrittskontrollen grundsätzlich wie andere Personen oder Fz zu behandeln. Sie werden jedoch bei Wartezeiten prioritär behandelt, nach vorn gewiesen und sofort kontrolliert. Dies gilt auch bei Fz mit Martinshorn und Drehlicht.

Verhalten im Ausgang

Der jeweilige Standort der AdA muss jederzeit der Kp bekannt sein. Sdt haben sich im Ausgang in Gruppen von wenigsten 3 AdA zu gesellen; dies gilt besonders für das höhere Kader

AC-Schutzbereitschaft

Erstellt

Fk Bereitschaftsgrad

Fk Bereitschaft

Fk Kanäle

 

Einsatzelement

41

Eingreifreserve

41/42

Rw Truppe

43

Ausweichkanal

44

Ausweichkanal

44/6

Ausweichkanal

7

Rufnamen und Codierung

Gemäss Rufnamen- und Codierungsliste

Tf Nr

Festhalteraum

Im Annex vom HANGAR

Ausweisregelung

Ablöserhythmus

Vdtn

Standorte

EZ

KP

Kdt Füs Kp I/...

 

Hptm ...            

Beilagen

  1. Entschlusskizze Einsatzelement
  2. Entschlusskizze Eingreifreserve

Geht an

z K an