Der Erste Weltkrieg auf einen Blick
zusammengestellt von C.M.V. Abegglen (1996)
1. Kriegsteilnehmer
Im Kriege nicht teilnehmende Staaten: Holland, Schweiz, Spanien, Dänemark, Norwegen und Schweden.
Land |
prägende Vorgeschichte |
Bündnisseite |
Kriegseintritt (versprochene Kriegsbeute) |
Politiker |
Militärs |
Fronten und Trp-Kontingente |
Österreich- Ungarn |
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zentral | Ultimatum an
Serbien: 23. Jul. 1914. 28.7 1914: Kriegserklärung an Serbien |
Franz Josef Berchtold (Aussenminister) |
Conrad von Hötzendorf (Generalstabschef) | Italien Serbien Rumänien Ostfront |
Serbien |
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Entente | Mob: 25. Jul. 1914 | Serbien | ||
Portugal |
Entente | |||||
Griechenland |
Entente | König
Constatin Venizolos (PM) |
Saloniki |
Land |
prägende Vorgeschichte |
Bündnisseite |
Kriegseintritt (versprochene Kriegsbeute) |
Politiker |
Militärs |
Fronten und Trp-Kontingente |
Russland |
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Entente | 29.7.14: TMob; 30.7. AMob da TMob aus technischen Gründen unmöglich sei. | Niklaus II (Abdankung am 15.3.17 [Frühlingsrevolution] Sazonoff (Aussenminister) Sukhomlinov (Kriegsminister) Interimsregierung nach der Frühlingsrevolution: Kerensky (PM) |
Yanushkevich (Generalstabschef) Brusilov (ab 15.3.17 [Frühlingsrevolution] Oberbefehlshaber) |
Ostfront Kaukasus Mesopotamien |
Türkei |
Die strategische Bedeutung der Türkei liegt in ihrer Beherrschung der Meerenge (Dardanellen), welche das Schwarze Meer mit dem Mittelmeer verbindet, und in ihrer grossen territorialen Ausdehnung. Russland (Schwarzmeerflotte) sowie vorallem Österreich waren von der Gunst der Türkei abhängig, damit sie Zugang zum Atlantik via Mittelmeer erhielten. Grossbritannien (arabischer Raum: Erdöl, Rohstoffe, Suez-Kanal) und Russland (Zugang zu warmen Gewässer: Rotes Meer und/oder Indischer Ozean resp. via Balkan: Zugang zur Adria) sahen sich ebenfalls wegen dem Interessenraum Naher Osten gezwungen gute Beziehungen mit der Türkei zu unterhalten.
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zentral | 2. Nov. 1914 erklärt Russland, am 5.11. Frankreich und Grossbritannien der Türkei den Krieg. | Enver Pasha (Kriegsminister) | Liman von
Sanders (Oberbefehlshaber) General Bronsart von Schellendorf (Generalstabschef) Mustafa Kemal Ataturk Trp: 1. Armee (Konstantinopel und Gallipoli) 2. Armee (Küstengebiet Kleinasiens) 3. Armee (Kaukasus) je 2 Div (in Jemen, Mesopotamien, Hejaz) |
Gallipoli Kaukasus (Baku Ölfelder) Palastina Arabien Mesopotamien |
Land |
prägende Vorgeschichte |
Bündnisseite |
Kriegseintritt (versprochene Kriegsbeute) |
Politiker |
Militärs |
Fronten und Trp-Kontingente |
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zentral | 1. Aug.
1914: AMob und Kriegserklärung an Russland sowie
Einfall in Luxemburg und in Frankreich am 2.8. sowie Ultimatum an Belgien:
Schlieffenplan ausgelöst. 3. Aug. 1914: Kriegserklärung an Fr. Trp: Westfront
2. von Bülow (6 Korps, 2 Kav Div, 2 Landwehr Br: 260'000) 3. von Hausen (4 Korps, 1 Landwehr Br; 180'000) 4. Fürst von Württemberg (5 Korps, 1 Landwehr Br: 180'000) 5. Kronprinz (5 Korps, 1 Div, 3 Kav Div, 4 Ersatz Div: 200'000) 6. Prinz Ruprecht von Bayern (5 Korps, 3 Kav Div, 4 Ersatz Div: 220'000) 7. von Heeringen (3 Korps, 1 Div, 2 Ersatz Div, 4 Landwehr Br: 125'000) |
Wilhelm II Bethmann-Hollweg (Kanzler) von Tirpitz (Staatssekretär Flotte) |
dt.
Generalstab vom strategischen Gedankengut Moltkes (des Älteren)
durchdrungen: (Präventivkrieg; Schlieffen-Plan) Moltke der Jüngere (bis Nov. 1914 Generalstabschef) Admiral von Müller (Flotte) Falkenhayn (ab Nov. 1914 Nachfolger Moltkes und gleichzeitig bis Aug. 1916 [Verdun] Kdt Westfront; danach bis Kriegsende Kdt 9. Armee [Kaukasus] resp. 10. Armee [Litauen] Prittwitz (Kdt 8. Armee zur Vtg Ostpreussens gegen R) Hindenburg (Nachfolger von Prittwitz als Kdt 8. Armee (22.8.14); anschliessend Nachfolger Falkenhayns als Kdt Westfront) Ludendorff (Stabschef der 8. Armee) |
Westfront Ostfront Palastina (West-/Ost)Afrika |
Land |
prägende Vorgeschichte |
Bündnisseite |
Kriegseintritt (versprochene Kriegsbeute) |
Politiker |
Militärs |
Fronten und Trp-Kontingente |
Grossbritannien |
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Entente | 4. Aug.
1914: Kriegserklärung an Deutschland 12.8.: Kriegserklärung an Oe |
King George V Asquith (PM) Grey (Aussenminister) Lloyd George (ab 1916 PM) Churchill (First Lord of the Admirality) Kitchener (Kriegsminister, 1916 ertrunken durch Versenkung des Schiffes bei der Überfahrt nach Russland) |
French (1914 bis Dez. 1915 Kdt BEF) Haig (Nachfolger von French) Fuller (Vordenker des Einsatzes mechanisierter Vb; Planer des ersten Pz Ag der Geschichte in der Schlacht bei Cambrai 1917; Konzeption 'Plan 1919': Schaffung einer Pz Armee) |
Westfront Senussi Palastina Arabien Mesopotamien Gallipoli Saloniki Intervention in Nordrussland Persien |
Land |
prägende Vorgeschichte |
Bündnisseite |
Kriegseintritt (versprochene Kriegsbeute) |
Politiker |
Militärs |
Fronten und Trp-Kontingente |
Frankreich |
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Entente | Mob:
30.7.1914 12.8.: Kriegserklärung an Oe Trp:
2. de Castelnau (200'000) 3. Ruffrey (168'000) 4. de Langle de Cary (193'000) 5. Lanrézac (254'000)
Sordet; 3 Div
3 Div
3 Div |
Poincaré (Präsident) Clémenceau (Nachfolger von Poincaré ab Nov. 1917) |
Joffre (Plan XVII: basiert auf der Annahme, dass Dt.
die belgische Neutralität nicht verletzen würde!);
Oberbefehlshaber bis Ende Somme-Offensive 1916. Nivelle (Oberbefehlshaber ab Ende 1916 bis Mai 1917) Pétain (Oberbefehlshaber ab Mai 1917) Foch (Konzept der l'offensive à l'outrance); strategischer Denker, Kdt XX Korps, später verantwortlich für die Koordination der alliierten Streitkräfte im Norden. |
Westfront Gallipoli Saloniki |
Italien |
Sich zu
Beginn des Krieges als neutral erklärt, wartet Italien
ab, welche Partei sich als die wahrscheinlich
erfolgreiche herausstellt, bevor sie selbst in das
Kriegsgeschehen eingreift: Österreichs Niederlagen an der Ostfront, im besonderen der Fall der Festung Przemysl (22.3.15) wurde als österreichische Schwäche interpretiert und Italien sah die Chancen, ihre Forderungen (adriatische Küste, Südtirol, Dolomiten) einzufordern. |
Entente | 26. Apr. 1915: Kriegserklärung an Österreich | General
Cadorna (Oberbefehlshaber) General Diaz (ersetzt ab März 1918 Cadorna) |
Italien | |
Bulgarien |
Mit dem Offensive im Balkan will Falkenhayn die Westfront entlasten. Für Serbien ergab sich durch die Kriegserklärung Bulgariens einen 2-Frontenkrieg: Aus Norden Österreich- aus Osten Bulgarien. Die Niederringung Serbiens öffnete die Landverbindung Berlin-Bagdad für die Zentralmächte. | zentral | 5. Okt. 1915 Kriegserklärung an Serbien: Deutschland verspricht Mazedonien als Preis | Rumänien Serbien |
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Rumänien |
Entente | 27. Aug. 1916-6.12.1916 (Kapitulation) | Rumänien | |||
Japan |
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Entente | 23. Aug. 1914 | Intervention in Russland |
Land |
prägende Vorgeschichte |
Bündnisseite |
Kriegseintritt (versprochene Kriegsbeute) |
Politiker |
Militärs |
Fronten und Trp-Kontingente |
USA |
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Entente | 6. Apr. 1917 | Wilson |
Pershing |
Westfront Intervention in Russland |
2. Operationspläne
Schlieffen-Plan |
Plan XVII |
Als
Nachfolger Moltkes des Älteren kehrte Schlieffen (ab
1891) dessen Operationsplan im Falle eines europäischen
Krieges um. Moltke
wollte im Westen gegen Frankreich die Defensive
einnehmen, um im Osten gegen Russland offensiv zuschlagen
zu können. Die russische Niederlage im Russischjapanischen Krieg veränderte das europäische Mächtegleichgewicht, sodass Schlieffen lediglich 10 Div (+) den Russen entgegenzuhalten beabsichtigte. Dem gegenüber wollte er das Schwergewicht in den Westen verlagern, überzeugt, dass Russland wenigstens 6 Wochen benötige, um ihre Mobilmachung und Kampfvorbereitungen abzuschliessen. Fest in der Meinung, dass in dieser Zeit Frankreich geschlagen sein würde, um also dann dass Schwergewicht in den Osten verlagern zu können (Prinzip der Inneren Linie [Jomini]), konzipierte Schlieffen seinen Operationsplan nach dem Vorbild der Schlacht bei Leuthen (Friedrich der Grosse, 7-jähriger Krieg, 5.12.1757 vs. Österreich) folgender Massen: Der Vorstoss soll in einer schiefen Schlachtordnung bei Metz als Drehpunkt vorgetragen werden. Der linke Flügel (Armeen 6& 7 südlich von Metz) soll dabei in einem für die Defensive günstigen Gelände (Vogesen; vgl Hartmannsweilerkopf) als erster den Kontakt mit dem Gros des französischen Heeres suchen, um die französische Kräfte zu binden oder falls dies nicht möglich ist, sich zurückziehen und somit die französischen Kräfte Richtung Rhein zu locken. Gleichzeitig stösst der rechte Flügel (Armeen 1-5 nördlich von Metz) durch Belgien, schwingt südwestlich um Paris, um dann in Richtung Osten weiter zu stossen mit dem Ziele, den französischen Hauptkräften in den Rücken zu fallen und diese in die Schweiz resp. Nach Deutschland zu drängen. Dabei soll der rechte Flügel das für die Offensive günstige Gelände ausnützen und vorallem stark genug sein, um die Festungen (Antwerpen, Namur, Liège, Paris) belagern zu können. 1906 wurde Moltke der Jüngere Nachfolger von Schlieffen und passte dessen Operationsplan folgender Massen an: Zwar übernahm Moltke die Operationspläne seines Vorgängers, veränderte diese jedoch grundsätzlich. So wollte Moltke aus einem Leuthen ein Cannae machen, also aus einer Umfassung eine doppelte Umfassung:
Fazit: |
1911 entwirft
General Michel auf 2 Annahmen basierend
einen Operationsplan im Falle eines Krieges mit
Deutschland: 1. Deutschland wird ihre Reservisten gleichzeitig mit ihrem Auszug mobilisieren; 2. Deutschlands Hauptstoss wird durch Belgien führen. Folglich schlägt Michel eine Aufstellung vor, die den Vorstoss durch Belgien verhindern sollte, indem ebenfalls alle Reservisten mit dem Auszug simultan mobilisiert werden muss und ein Schwergewicht an der belgischen Grenze gesetzt werden muss: Gegen General Michel jedoch wurde intrigiert und folglich durch Joffre ersetzt. Damit wurde auch Michels Operationsplan ad acta gelegt. Joffre besass die Charakterzüge eines französischen Bauers: Schlank aber phantasielos, starrköpfig, schlau, verschwiegen und pragmatisch (zwischen dem 2.8. und 6.9.14 enthebt er 2 Armee Kdt, 10 Korps Kdt und 38 Div Kdt(!) ihres Amtes). Der Plan XVII basiert auf 2 Annahmen: 1. Deutschland würde nicht Reservisten mit dem Auszug gemischt gleichzeitig einsetzen. Und deshalb ist ein gleichzeitiger Vorstoss durch Belgien mit einem Vorstoss durch Lothringen nicht möglich. 2. Der französische Soldat ist im Angriff unüberwindbar. Deshalb genüge es, die Trp zwischen Mézières und Epinal zu konzentrieren und vorwärts zu marschieren, um Elsass-Lothringen einzunehmen: |
3. Erfindungen und Waffenentwicklungen, die die Kriegsführung in der 1. Hälfte des 20ten Jhrhundert revolutionierten
Erfindung/Waffe |
Entwicklungsgeschichte |
Erster Einsatz im Krieg |
Einsatzverfahren |
drahtlose Telegraphie Ø Der Äther als neues Schlachtfeld |
basierend auf der Grundlagenarbeit von Rudolf Hertz (1887) gelingt es Marconi 1897 eine Nachricht drahtlos über 9 Meilen, 1901 über 3000 Meilen zu übermitteln. | ||
Eisenbahn | Zum erstenmal im Sezessionskrieg bewusst eingesetzt. | Erlaubt rasche Truppenverschiebung und Versorgung in grossen Mengen auf weite Distanzen: rasche Schwergewichtsbildung erhielt eine neue Dimension. | |
Explosivgeschosse | 1784 entwickelt General Henry Shrapnel das erste Explosivgeschoss, das Subprojektile beinhaltet. Dessen Splitterwirkung erhöhte die Letalität der Artillerie um ein Vielfaches. | ||
Feuerwalze | 1916 für die Somme Offensive entwickelt | Kontinuierliches Artilleriefeuer, das vor die vorrückende Infanterie geschossen wird und mit dieser sich nach vorne bewegt. | |
Flak | |||
Flammenwerfer | |||
Flugzeug Ø Der Himmel als neues Schlachtfeld |
1903 Erstflug eines
motorbetriebenen Flz durch die Gebrüder Wright
(12'-Flug). 1909 erste Kanalüberquerung (in 31 Min.). |
In 1914 war das Royal Flying Corps mit 63 Flz in Frankreich. Im Sommer 1918 hatte die neu gebildete Royal Air Force 22'000 Mann Personal! |
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Erfindung/Waffe |
Entwicklungsgeschichte |
Erster Einsatz im Krieg |
Einsatzverfahren |
Handgranate | Existierende Modelle wurden verbessert. | ||
Hinterlader (Gewehr und Artillerie) | Ab 1840 Hinterladergewehr in
der Preussischen Armee eingeführt. Der Vorteil neben der
erhöhten Feuerkadenz, liegt in der Möglichkeit, die
Waffe liegend (einfachere
Geländeausnutzung für Deckung) laden zu können. 1870 Alfred Krupps Hinteladergeschütz in der Preussischen Armee eingeführt. Hydraulische Bremser erlaubte eine Schusskadenz von bis zu 12 Sch/Min., da nach der Schussabgabe das Geschütz nicht verrückt und wieder ohne erneuten Stellungsbezug schussbereit ist. (franz. 75iger) |
||
Hydrophon und Wasserbomben | Als Gegenmassnahme gegen die dt. U-Boote während dem 1 Weltkrieg von den Briten entwickelt. | 1917 | |
Kampfgas (Chlorin, Phosgen und Yperit [Senfgas]) und Schutzmaske | 5 künftige
Nobelpreisträger waren in der Entwicklung der
C-Kampfstoffe beteiligt: Hahn, Hertz, Franck, Haber und Nernst |
22.4.1915 (2. Schlacht bei Ypres) | Ersteinsatz
erfolgte durch ausströmende Gaszylinder. Dieses
Verfahren war jedoch mit Nachteilen behaftet: Für einen günstigen Einsatz mussten spezielle Gräben, die tief in das Niemandsland reichten, gegraben werden. Zusätzlich musste günstiger Wind abgewartet werden, was eine Koordination mit einem Ag äusserst schwierig gestalten liess. Das führte oft dazu, dass eigene Sdt dem eigenen Kampfstoff ausgesetzt wurden. Deshalb wurde später eine Artilleriegranate für den Einsatz von C-Kampfstoffe entwickelt. |
Erfindung/Waffe |
Entwicklungsgeschichte |
Erster Einsatz im Krieg |
Einsatzverfahren |
Maschinengewehr | Das Gatling MG wurde zum
erstenmal im amerikanischen Sezessionskrieg eingesetzt. Die franz. Mitrailleuse wurde 1860 getestet und ging 1866 in Produktion: Im Preussisch-Französischen Krieg besass das franz. Heer ca. 200 Mitrailleuses, die jedoch als Bttr wie Artillerie zusammengefasst wurden und so ein einfaches Ziel für die Preussische Artillerie abgaben. |
||
Minenwerfer | Im Zuge des Grabenkrieges im 1. Weltkrieg entwickelt. | 1915 zum Ersteinsatz. | Diese Bogenwaffe der oberen Winkelgruppe erlaubt effektives Feuer in die Gräben zu legen. |
Panzer | Die 'Panzeridee' stammte aus
dem Jahre 1878 aus dem Artikel von Colonel Brackenbury
über Feldartillerie des 19. Jh.: Darin beschreibt er, wie die Feldartillerie vor der gesteigerten Feuerkraft der Infanterie sowie vor Shrapnel durch Anbringen von Eisenplatte zu schützen sei. Weiter führt er aus, dass es Ziel der Schlacht sei, die gegnerische Moral zu überwinden, wobei Vorrücken Erobern bedeute, da kontinuierliches Vorrücken einen überwältigenden psychologischen Effekt ausübt. |
15.9.1916 an der Somme zum erstenmal im Einsatz | Pz hatten ihre Ablauflinie rund 1 km hinter Inf, rückten aber in H -(..) vor, um in 3er Trupps als mobile Artillerie-Bttr vor der Infanterie vorzurücken. |
Pneu | 1888 durch Dunlop | ||
Raupentraktor | 1888 durch Batter |
Erfindung/Waffe |
Entwicklungsgeschichte |
Erster Einsatz im Krieg |
Einsatzverfahren |
Seeminen | 1843 entwickelt Samuel Colt eine Mine mit elektrischem Zünder. Diese Seemine wurde in grosser Anzahl im Sezessionskrieg eingesetzt. | ||
Selbstlader | Henry and Spencer Selbstladergewehr wurde während dem Sezessionskrieg (1861-1865) eingeführt: Weitere Erhöhung der Feuerkadenz. | ||
Torpedo | 1864 entwickelt ein Österreicher namens Lupius den selbstangetriebenen Torpedo. Dessen Arbeit diente als Basis für die Weiterentwicklung des Torpedos durch Robert Whitehead. | ||
U-Boot | David Bushnell entwickelte das erste U-Boot im Unabhängigkeitskrieg (1775-1783) mit dem Ziel, die englische Flotte vor Anker in den Häfen mit Ladungen mit Zeitzünder zu versenken. | ||
Verbrennungsmotor | 1876 Dr. Otto; 1885 Verbesserungen durch Daimler | ||
Fallschirm | 27.6.1918 rettete sich zum erstenmal ein (dt.) Pilot durch einen erfolgreichen Fallschirmabsprung |
4. Schlachten
Name (Datum) |
Front |
Zweck |
Verlauf |
1914: Marne (5.9.-11.9.) | Westfront |
Die exponierte Flanke der 1. dt. Armee (von Kluck) angreifen, um deren überdehnte Verbindungslinie zu unterbrechen. | Dt. Vorstoss
durch Belgien. An allen Fronten hart bedrängt gibt Joffre am 25.8. den Bf, sich auf die Startlinie bei Kriegsausbruch zurückzuziehen. Am 29.8. wurde die westliche Umfassung von Paris durch die 1. dt. Armee (von Kluck) abgebrochen, um die 2. Armee (von Bülow) an der Aisne zu unterstützen, in der Meinung, die sich zurückziehende franz. Armee östlich von Paris einzukesseln. Dieses Manöver erkennend befiehl Joffre seine neugeformte 6. Armee (Maunoury) nach Paris, um von Kluck vom Westen her anzugreifen (verstärkt durch erste motorisierte Trp Vs von Teilen der Pariser Garnison mit Hilfe von 1'200 Taxis). Das eigentliche 'Wunder an der Marne' ist der Umstand, dass am 6.9. das BEF unter dem Kdo von John French mit seinen 3 Korps (Pulteney, Haig, Smith-Dorrien) in die Lücke zwischen der 1. dt. und 2. dt. Armee stiess, was einen dt. Rückzug zur Folge hatte, in der Meinung von einer Einkesselung bedroht zu sein: Am 9.9. erhielt von Kluck gegen seinen Willen den Rückzugsbefehl. Denn hätte der dt. Generalstab Sangfroid bewahrt, hätte sich wahrscheinlich die hart bedrängte 6. franz. Armee (Maunoury) weiter zurückziehen müssen und das BEF wäre in einer prekären Situation zwischen der 1. und 2. dt. Armee geraten. Einsehend, dass Frontalangriffe zu kostenbefangen sind, versuchten nun beide Heere sich zu umgehen: was folgte ging als das Rennen an die See in die Geschichte ein. Resultat: Falkenhayn wechselt die Konzeption und geht für 1915 zur Offensive im Osten, Defensive an der erstarrten Westfront über, um nach der Niederschmetterung resp. einen Separatfrieden mit den Russen aller Mittel gegen die Franzosen einsetzen zu können. |
1914: Tannenberg (26.8.-30.8.) | Ostfront |
Vtg Ostpreussens | Prittwitz von
Rennenkampf bedrängt, will sich auf eine Vtg-Linie
zurückfallen lassen, worauf Prittwitz durch Hindenburg
(23.8.) ersetzt wird. Die Lücke zwischen Rennenkampf und Samsonov erblickend, entschliesst sich Hindenburg, den Norden lediglich durch einen Kavallerieschleier, Rennenkampf ablenkend, zu schützen und schwergewichtig im Süden gegen Samsonov (dessen exakte Trp-Disposition konnte durch Abfangen einer unverschlüsselten Funkmeldung in Erfahrung gebracht werden!) zuzuschlagen, um dann sein Schwergewicht gegen Rennenkampf zu richten. Zur Schwergewichtsverlagerung bediente sich Hindenburg des Eisenbahntransports. |
Name (Datum) |
Front |
Zweck |
Verlauf |
1915: Dardanellen (25.3.-10.1.1916) | Gallipoli |
Besetzung Konstaninopels | Die Idee
einer Operation in den Dardanellen fand ihren Ursprung
bei der griechischen Regierung, welche am 20.8.1914
bereit war, sämtliche militärische Ressourcen der
Entente zu Verfügung zu stellen. Doch GB schlug diese
Gelegenheit ab, um die Türkei (noch nicht in den Krieg
eingetreten) nicht zu brüskieren. Verfechter einer Operation in den Meeresengen: First Lord of the Admirality (Churchill) Gegner dieser Operation: First Sea Lord (Lord Fisher: Verfechter einer Landung im Baltikum). Als strategische Konzeption genial (Türkei aus dem Krieg: Meeresengen wieder geöffnet ð russ. Schwarzmeerflotte gegen Deutschland wieder einsetzbar, Österreich via Donau bedroht) fehlte GB die notwendigen Mittel, diese Operation erfolgreich durchzuführen (Ziel-Mittel-Einsatz). Denn die für die Operation notwendigen brit. Bodentruppen waren an der Westfront gebunden (Kitcheners Armee noch nicht einsatzbereit) und Griechenland weigerte sich solange Trp zu Verfügung zu stellen, bis Bulgarien zusichert, der Türkei den Krieg zu erklären. Zudem warnt eine isolierte Beschiessung der Forts bei den Dardanellen am 3.11.1914 die Türken, die ihre Vtg-Arbeiten sodann vorantrieben. Doch den eigentlichen Todesstoss der Operation gaben vorallem taktische Vorausaktionen (Beschuss der Forts am 19.2.15 und 25.2.15, Überfall einer Kdo Gr und Zerstörung der Geschütze bei Sedd-el-Bahr am 26.2.15 und die Besetzung der Insel Lemnos durch Marines [Verletzung der Griechischen Neutralität auch durch die Entente-Mächte, wenn es in ihren Interesse ist!]) und der vergebliche Versuch die verminte Meerenge nur durch die Navy am 18.3.15 zu durchbrechen, was jegliche Aussicht auf Überraschung verspielte: Die alarmierten Türken verstärkten die lediglich von 1 Div besetzte Peninsula bis 4.4.15 mit zusätzlichen sich eingrabenden 4 Div! Am 25.3. erfolgten die Landungen an insgesamt 6 Strände (5 um die südl. Spitze der Peninsula, 1 nördl. von Gaba Tebe) mit dem Ziel, mit den im Norden gelandeten Kräften dem türkischen Widerstand, der sich im Süden abzeichnen könnte, in den Rücken zu fallen und in Richtung Maidos vorzustossen. Den Landungen im Süden standen mit Ausnahme eines Strandes (V) kaum Widerstand entgegen. Doch mangelnde Führungskraft und Determination liessen den Vorstoss Richtung Maidos beim geringsten Widerstand (Ggag durch Mustafa Kemal, Div Kdt) anhalten und die Trp grub sich alsdann ein: strategische Pattsituation wie an der Westfront war das Resultat. Einziger Erfolg war der verlustlose Rückzug von der Peninsula, der am 10.1.16 abgeschlossen wurde. |
1915: Sari Bair | Gallipoli |
2. Landungsoperation |
Name (Datum) |
Front |
Zweck |
Verlauf |
1915: Sulva Bay (6.8.) | Gallipoli |
zur Verstärkung und Umfassung der türk. Vtg | |
1915: 1. Champagne (20.12.14-17.3.15) | Westfront |
Die grosse westlich hervorspringende dt. Vtg- Linie | |
1915: Soissons (8.1.-14.1.) | Westfront |
durch Koordination britischer Ag aus der Artois | |
1915: Neuve-Chapelle (10.3.-13-3-) | Westfront |
ostwärts und franz. Ag aus der Champagne nordwärts hin zu St.Quentin abtrennen | |
1915: Festubert (15.5.-25.5.) | Westfront |
||
1915: 2. Artois (9.5.-18.6.) | Westfront |
||
1915: Loos (25.9.-15.10.) | Westfront |
||
1915: 2. Champagne (25.9.-5.11.) | Westfront |
Lage Ende 1915 Das franz. Vorgehen sah für 1916 an allen
Fronten Aktionen vor, damit die Zenttralmächte,
insbesondere Deutschland, nicht den Vorteil der Inneren
Linie nutzen könne. Fazit: Die bewaffnete Neutralität lag im Interessen der Kriegsparteien. |
Name (Datum) |
Front |
Zweck |
Verlauf |
1916: Brusilov-Offensive (5.6.-17.8.) | Ostfront |
Russische Offensive in Koordination mit Frankreich und GB. | |
1916: Verdun (21.2.-18.12.) | Westfront |
Ausbluten des Gegners | dt. Offensive |
1916: Somme (1.7.-13.11.) | Westfront |
Entlastung Verduns | Alliierte Offensive |
1916: Osteraufstand (24.4.-29.4.) | Dublin |
Irischer Aufstand gegen die britische Herrschaft. | Irische
Milizen versuchten mit bewaffneter Gewalt sich vom
britischen Mutterland loszusagen. Der Aufstand wurde durch dt. Unterstützung (Waffenlieferungen, politische Beziehungen) angeheizt, aber unter Einsatz britischer Trp niedergeschlagen. 15 Anführer des Aufstandes wurden später hingerichtet, worunter Roger Casement wegen Hochverrats (er suchte dt. Unterstützung für den Aufstand zu sichern). |
1917: Frühlingsrevolution (8.3.-15.3.) | Ostfront |
- | Krawalle in
Petrograd brechen aus. Trp weigern sich, das Feuer auf
die Demonstranten zu eröffnen, töten ihre Offiziere und
gesellen sich zum Mob. Der Winterpalast wird gestürmt, öffentliche Gebäude abgebrannt und Gefangene freigelassen. Am 15.3.17 dankt Niklaus II ab. 3 Tage später am 18.3.17. wird eine provisorische Regierung von Prinz Lvov eingesetzt. |
1917: Arras (9.4.-15.5.) | Westfront |
||
1917: Aisne (16.4.-20.4.) | Westfront |
||
1917: Messines (21.5.-14.6.) | Westfront |
||
1917: 3. Ypres (31.7.-20.11.) | |||
1917: Caporetto (24.10.-4.11.) | Italien |
||
1917: Cambrai (20.11.-5.12.) | Westfront |
Die
Überraschung doppelt: Die alliierte Offensive wurde ohne ein Artilleriebombardement eingeleitet und zum erstenmal wurden Panzer in Masse eingesetzt. Der anfängliche Erfolg konnte wegen ungenügenden Reserven nicht ausgenutzt werden: taktischer Misserfolg. |
Name (Datum) |
Front |
Zweck |
Verlauf |
1917: Oktoberrevolution (7.11.) | Ostfront |
- | Lenin und
Trosky übernehmen die Macht in Petrograd. Einen Monat
später als ein Waffenstillstand zwischen Deutschland und
Russland in Kraft getreten ist, beginnt das Tsaristische
Imperium zu zerfallen. (Separatfriede (2) von
Brest-Litowsk: 3.3.18). Am 17.12.1917 ruft eine bolschewistische Schattenregierung in der Ukraine diese als sowjetische Republik aus und bittet die Sowjetische Regierung um Hilfe: So brach der Befreiungskrieg der Ukraine, welcher bis 1921 dauern sollte, aus. General Alexeyev stellte eine Freiwilligenarmee (Weisse Armee) in Südrussland auf, um gegen den Bolschewismus zu kämpfen. Ende 1918 standen rund 30'000 Interventionstruppen (aus Frankreich, Grossbritannien, USA, Italien, Japan, deutsche Balten, Polen, Griechenland, Finnland, Tschechei, Slowakei, Estland und Lettland) auf russischem Boden in Archangel, Murmansk, Finnland, Estland, Lettland, Polen, Schwarzes Meer und Wladiwostok. |
Lage Ende 1917 Russland durch den Separatfrieden von Brest-Litowsk (3.3.18) aus dem Krieg geworfen, entscheidet sich Deutschland dazu, alle frei gewordenen Kräfte (70 Div) an der Westfront in einer Offensive gegen die Entente zu werfen, bevor die materielle und personelle Kraft der USA (seit 6.4.1917 im Krieg) wirksam zu Gunsten der Entente ins Gewicht fallen kann. Denn die Seeblockade forderte in der dt. Zivilbevölkerung ihren Tribut und konnte nur durch eine Offensive gebrochen werden. In der Absicht das englische Heer vom französischen zu trennen, sollte die Front nördlich und südlich von Péronne durch die 3. und 4. brit. Armee durchbrochen werden und in den Norden abgedrängt werden. Nicht die Offensive resp. die Strategie Bündnispartner trennen zu wollen, um diese dann getrennt schlagen zu können, stellt die Fehlüberlegung des dt. Oberkommandos dar, sondern die Tatsache, dass die Deutschen den stärken Bündnispartner (GB) als Angriffspunkt wählten anstatt den schwächeren (Frankreich). Pershings Beharren, dass die US Armee erst nach ausreichender einsatzbezogener Ausbildung und materiell vollständig ausgerüstet als individuell operierende Armee unter seinem Kdo eingesetzt werden soll, verzögerte lange deren Einsatz zu Gunsten der Entente. Jedoch auf Drängen der Bündnispartner, die durch die dt. Offensive Frühling 1918 stark bedrängt wurden, wurden US Trp den britischen, französischen und italienischen Trp zugewiesen. Der Traum einer eigenen Armee verflüchtigte sich so für Pershing. |
Name (Datum) |
Front |
Zweck |
Verlauf |
1918: Kaiserschlacht (21.3.-5.4.) | Westfront |
dt. Offensive | |
1918: Lys (9.4.-30.4.) | Westfront |
Ag der 1. brit. Armee | |
1918: Chemin de Dames (27.5.-14.6.) | Westfront |
dt. Offensive | |
1918: Reims (6.7.) | Westfront |
dt. Offensive |
Name (Datum) |
Front |
Zweck |
Verlauf |
1918: Amiens (8.8.-5.10.18) | Westfront |
|
Die Schlacht
bei Amiens ist als die hervorragende
Schlüsselschlacht im 1. Weltkrieg zu betrachten.
Denn sie 1. führte zur dt. Kapitulation (11.11.1918); 2. durchbrach die seit Ende 1914 existierende Pattsituation an der Westfront und 3. läutete eine taktische Revolution ein. Tarnung (Strassen wurden zur Lärmdämpfung mit Sand und Stroh bedeckt; Vs nur bei Nacht, kein Einschiessen der Art; Fortführung der gewohnten alltäglichen Arbeit) und Geheimhaltung (formelle Bf wurden erst 24-36 Std. vor Ag verteilt; gn Flugwaffe wurde durch die eigene LW aus dem Operationsraum hinaus gehalten: Luftüberlegenheit) sicherten Überraschung: So konnte zwischen 29.7. und 8.8.18 unbemerkt 14 Inf Div, 3 Kav Div, 3 Pz Br mit insgesamt 580 Pzfz und 2000 Geschütze östlich von Amiens konzentriert werden. Der Ag sollte von 1'900 Entente Flz unterstützt werden. Fazit:
Gründe der dt. Kapitulation: 1. Seeblockade: ohne Weizenimport aus Rumänien und aus der Ukraine wäre Deutschland schon längst in den Frieden gehungert worden. 2. Einsicht, dass die Frühlingsoffensive umsonst durchgeführt wurde und dass geeignete Mittel für eine eigene Offensive, die den Krieg für seine Gunsten beenden könnte, fehle. Novemberrevolution in Deutschland und Geburtsstunde der Dolchstosslegende: Ludendorff verlangt nach seiner Lagebeurteilung eine Friedenfindung auf diplomatischem Wege. Nur so konnte die Armee vor der Vernichtung und damit Deutschland vor der Revolution gerettet werden. Doch Präsident Wilson sträubte sich mit Wilhelm II zu verhandeln, was zur Absetzung desselben und Einsetzung einer parlamentarischen Regierung in Deutschland führte. Als aber die Flotte befohlen wurde Segel zu setzen, um sich im Kampf vor der Kriegsgefangenschaft zu bewahren, meuterten die Matrosen. Dieser revolutionäre Funke sprang auf die ganze dt. Nation über. Hier findet die Dolchstosslegende ihren Samen: Deutschland habe wegen der sozialistischen Revolution den Krieg verloren, nicht wegen militärischen. |
1915-1917: Isonzo (11) | Italien |
5. Kriegsopfer
9 Mio. Sdt
5 Mio. Zivilisten durch Besetzung, Bombardierung, Hunger oder Krankheit.
6-7 Mio. Armenier (Genozid durch die Türken)
¾ Mio. Deutsche Zivilisten durch die Seeblockade der Alliierten.
20 Mio. durch die Grippeepidemie 1918.
40 Mio. Tote insgesamt
6. Fazit
Taktische Ergebnisse diktierten die operative Entscheide:
Die Schlacht bei der Marne am 8. 9. 1914 stellte ein strategischer Wendepunkt dar, der aber schon vor und bei Kriegsbeginn durch die Anpassungen Moltkes des Schlieffenplanes und durch die aggressive Politik Wilhelm des II eingeleitet worden ist:
Falsche Lagebeurteilung der Deutschen:
Denn wäre das BEF und die Franzosen in den vorgesehenen 6 Wochen geschlagen worden, wäre die britische Operationsbasis (britischen Inseln) dank ihrer Seeherrschaft dennoch unversehrt geblieben. Das heisst, England hätte zwar eine Schlacht verloren, hätte jedoch wie in Napoleons Zeiten resp. im 2. Weltkrieg den Krieg solange weiter geführt, bis eine neue Koalition Deutschland überwunden hätte oder bis sie und Deutschland durch den anhaltenden Krieg aus ökonomischen Notwendigkeiten zu Friedensverhandlungen gezwungen worden wären.
Die Geschichte zeigt, dass Grossbritannien von keiner Kontinentalmacht mit einem noch so starken Landheer bezwingt werden kann. Solange sie die Seeherrschaft besitzt und dadurch ihre Operationsbasis sowie ihre Verbindungslinien schützen kann, ist es unmöglich Grossbritannien (Inselmacht), die Initiative zu entreissen.
Diese grundlegende Erkenntnis missachtend entglitt Deutschland sowohl im 1. wie auch im 2. Weltkrieg der Erfolg.
Falsche Lagebeurteilung der Österreicher:
Österreich koordinierte denn auch ihre Strategie mit dem dt. Generalstab:
Bei Kriegsbeginn Offensive gegen Serbien und Defensive gegen Russland. Sobald Deutschland im Westen den Sieg errungen habe, mit ihrem Verbündeten Russland in einer gemeinsamen Offensive schlagen.
Dt. Unterstützung zugesichert, rechneten sie mit italienischer und rumänischer Unterstützung bei ihrem Vergehen gegen Serbien. Italien und Rumänien erklärten sich jedoch als neutral, um eine für sie günstige Gelegenheit abzuwarten und der siegreichen Seite beizustehen.
Zudem eröffnete Russland den Kampf gegen Österreich mit Erfolgen in Galizien, was Österreich dazu zwang, zunächst in Serbien in die Defensive zu gehen, um ihre Kräfte gegen Russland konzentrieren zu können.
Wie wird die Pattsituation eines Grabenkrieges überwunden?:
1. mehr Artillerie, um Stachelverhau und Gräben im
Vorbereitungsfeuer zusammenzuschiessen.
Dieses Vorgehen scheiterte an der Tatsache, dass das ausgedehnte
Vorbereitungsfeuer, falls es anfänglich Erfolg verschaffte,
wegen seiner Zerstörungskraft das beschossene Gebiet völlig
umpflügt und somit einen Angriff in die Tiefe des Raumes
verunmöglichte, da die Versorgung im Morast stecken blieb. Zudem
bot die Kraterlandschaft hervorragende natürliche Deckungen,
welche die defensive Wirkung des Mg unterstützte. Weiter waren
lokale Geländegewinne lediglich Ausbuchtungen in der
Frontlinien, die taktisch ungünstige Ausgangsbedingungen
darstellten.
2. Einsatz von C-Kampfstoffe
Der Erfolg zu Beginn wurde sehr rasch durch geeignete Gegenmassnahmen (Schutzmasken) neutralisiert.
3. Bombardierung ziviler Ziele (strategische Bombardierung)
Zwar wies dieses Vorgehen auf eine düstere Zukunft hin (2. Weltkrieg), doch es erwies sich im 1. Weltkrieg als Nebensache, da die Luftwaffe noch zu wenig entwickelt war, um entscheidende Ergebnisse zu erzielen.
4. Entwicklung des Panzers: Kampf der verbundenen Waffen
Einzig das Konzept des Panzers inkl. der Entwicklung der geeigneten Einsatzkonzeption zur Neutralisation der Gewehrkugel und Shrapnel stellte sich als das taktisch erfolgreiche Rezept heraus.
In der unablässigen Vorwärtsbewegung liegt das Geheimnis, um das Momentum eines Angriffes zu wahren können. Denn man muss den geschlagenen Frontverbände so rasch zusetzen und diese verfolgen, dass die Reservetruppen keine Zeit finden diese zu verstärken. So fallen die fliehenden Truppen auf die noch standhaltenden zurück, was der sicherste Weg ist, dass auch die noch intakten Truppen auseinander fallen.
Die Kriegführung hat sich während des 1. Weltkrieges grundlegend verändert:
Von einem Artillerie- und Infanteriekrieg mutierte die Kriegführung zu einer koordinierten Aktion zu Land (Art, Inf, Pz) und in der Luft (Erringen der Luftherrschaft). Aus der Entwicklung des Panzers, der als Kind des Grabenkrieges hervorging, ging eine neue Taktik hervor. Die Infanterie kämpfte nicht mehr losgelöst, wenn einmal das Vorbereitungsfeuer aussetzte, sondern erhielt Gefechtsfeldunterstützung durch Pz und Flz. Es wurde jedoch schon erkannt, dass Pz ihre grösste psychologische Wirkung nur dann entwickeln, wenn diese befreit von Fusstruppen separat ihre Mobilität vollständig ausnützen können, indem sie die Frontlinie durchbrechen und gegen das Rückwärtige des Gegners vorrücken.
5. Indirektes Vorgehen
Neue Fronten eröffnen (Gallipoli).
Indirekte Strategie:
7. Kriegslehren
Deutschland |
Frankreich |
Doktrin des
Blitzkrieges Der Blitzkrieg beruht auf der Idee eines raschen Vorstosses in die Tiefe des gegnerischen Raumes mit unabhängigen mechanisierten Verbänden, um die Hauptarterien der gegnerischen Kräfte hinter der Front abzubinden. Konzeptionelle Vordenker waren die Briten J.F.C. Fuller und Liddell Hart, welche offensive Operationen durch massive Konzentrationen von schnellen Panzer mit grosser Reichweite, die losgelöst von Fussoldaten, unterstützt durch selbstfahrende Artillerie und durch in Schützenpanzer transportierten Infanterie geführt sahen, um in der Tiefe des gegnerischen Raumes neue, verletzliche Fronten zu bilden. Guderian übernahm diese Gedanken und setzte diese in die Praxis um: Nach dem Frontdurchbruch der Panzer, folgte die motorisierte Infanterie Zwecks Säuberung und Konsolidierung des Erfolges. Sie sollte die Flanken mit ihren Panzerabwehrkanonen schützen und einen gegnerischen Gegenschlag resp. -angriff abwehren, um so die ausgedehnten Verbindungslinien zwischen Panzerspitze und Rückwärtigem zu schützen. Um genügend in die Tiefe des gegnerischen Raumes wirken zu können, würden die STUKAs die feindlichen Reserven verzögern und abnützen. Der Erfolg hing von zwei Hauptfaktoren ab: Erstens von der Überraschung, die durch Täuschung, Unkonventionelles und Geschwindigkeit gewährleistet werden sollte, und zweitens von der entfesselten Gewalt durch Kräftekonzentration aller Waffen im Verbund (Pz, Art, Inf, LW) im schwächsten Punkt des Gegners. |
Doktrin
der kontinuierlichen Front Von der mystischen Kraft, die in der Offensive liege, in den Grabenschlachten an der Westfront ernüchtert, kommen die Franzosen zu der Überzeugung, dass die Defensive wegen der überaus gesteigerten Feuerkraft (Mg, Art) gepaart mit Befestigungsanlagen in allen Fällen der Offensive überlegen sei. Der Angreifer werde unzumutbare Verluste erleiden, sofern die gesamte Front besetzt und befestigt ist. |